WISSENSWERTE

RUDERBEFEHLE

Ruderbefehle bestehen aus einem Ankündigungs- und Ausführungsteil.

Nach der Ankündigung sollte Pause eingelegt werden, damit sich die Mannschaft auf das konzentrieren kann, was gleich danach zu tun ist.

Denn bei einigen Befehlen muss die Mannschaft zunächst die Stellung für die Ausführung einnehmen.

1.

„MANNSCHAFT ANS BOOT – GEHT HOCH“

(Mannschaft ans Boot – hebt auf!)

Der Ausführungsbefehl wird nur gegeben, wenn die am Boot versammelte Mannschaft insgesamt kräftig genug ist, das Boot sicher zu tragen und zu drehen.

2.

„Boot drehen – Wannseebrücke – hoch!“

Wir lagern unsere Boote mit dem Kiel nach oben. Wie wir die Boote drehen,
lernst du bei uns im Grundkurs.

3.

„Fertig zum Einsteigen – steigt – ein!“

Bei „steigt“ ergreifen die Ruder*innen mit der Hand zur Wasserseite beide Griffenden der Skulls gegeneinandergestellt oder den Riemengriff und treten mit dem Fuß zu Wasserseite noch ohne Belastung auf das Einsteigbrett. Bei „ein“ nehmen die Ruder*innen den anderen Fuß vom Steg ins Boot zum Stemmbrett und setzen sich auf den Rollsitz. Beim gemeinsamen Einsteigen der Mannschaft wird dem „Stegbein“ das Boot vom Steg abgestoßen.

4.

„Auslage – fertig – ab“

(Alles vorwärts – los!)

Nach der Ankündigung rollt die Mannschaft in die Auslage und legt die Blätter flach aufs Wasser. Bei der Ausführung werden die Blätter senkrecht gedreht und der Durchzug beginnt.

5.

„Ruder – halt!“

Ankündigung beim Blatteinsatz, Ausführungsbefehl am Ende des Durchzugs. Nach dem Schlag werden die abgedrehten Blätter über Wasser so weit bugwärts geführt, bis die Ruder im rechten Winkel zum Boot stehen.

6.

„Blätter – ab!“

Die Blätter werden flach aufs Wasser gelegt.

7.

„Stoppen – stoppt!“

Die Blätter werden senkrecht in die Wasserfläche hineingedrückt und – soweit der Druck es zuläßt – aufgedreht. Zu starken Druck halten entweder die Dollen nicht aus, die für Druck in diese Richtung nicht gebaut sind, oder die Blätter brechen ab, oder aber der Innenhebel drückt Ruder*innen aus dem Boot.

8.

„Backbord (Steuerbord) stoppen – stoppt!“

Ankündigung beim Blatteinsatz, Ausführungsbefehl am Ende des Durchzugs. Nach dem Schlag werden die abgedrehten Blätter über Wasser so weit bugwärts geführt, bis die Ruder senkrecht zum Boot stehen.

9.

„Alles rückwärts – los!“

Ankündigung: Innenhebel zum Körper, Blätter flach auf dem Wasser. Ausführung: entgegengesetzt zum Vorwärtsrudern Blatt aufdrehen, Durchzug rückwärts beim Vorrollen, dann Blatt abdrehen beim Zurückrollen in die Rücklage.

10.

„Wende über Backbord (Steuerbord) – ab!“

Ankündigung: Wie zum Rückwärtsrudern Innenhebel am Körper, Blatt flach auf dem Wasser. Ausführung: zunächst auf der in der Ankündigung genannten Seite rückwärtsrudern, das andere Ruder beim Vorrollen über Wasser mitführen, mit diesem dann aus der Auslage vorwärtsrudern und dabei das zuerst benutzte Ruder über Wasser mitführen.

11.

„Fertig zum Aussteigen – steigt – aus!“

Ankündigung: Wasserseitige Dolle öffnen, im Skullboot ergreift die wasserseitige Hand beide gegeneinanderstehenden Skullgriffe. Bei „steigt“ wasserseitiger Fuß auf das Trittbrett. Ausführung: aufstehen und mit dem stegseitigen Fuß zuerst auf den Steg treten, dabei die Ruder der Wasserseite gleichzeitig flach aus der Dolle ziehen.

12.

„Skulls (Riemen) – lang!“

Vorher entweder „Ruder halt!“ oder Hinweis an die Mannschaft, welche Situation bevorsteht. Wenn das Kommando beim Rudern kommt: Ankündigung während des Einsetzens. Ausführungsbefehl am Ende des Durchzugs. Die Ruder werden beiderseits oder nur auf der angekündigten Seite parallel zum Boot genommen und dabei festgehalten.

13.

„Backbord (Steuerbord) – überziehen!“

Ohne Tempowechsel auf der angekündigten Seite sehr kräftig, auf der anderen Seite mit wenig (ggf. ohne) Kraft rudern.

14.

„Hochscheren!“

Die Blätter beim Vorrollen besonders hoch über Wellen hinweg führen.

15.

„Halbe Kraft!“

Ohne Tempowechsel mit wenig Druck auf den Blättern rudern.

16.

„Frei – weg!“

Nach Überziehen, Hochscheren oder Halbe Kraft wieder normal rudern.

Ruderbefehle können auch vorangekündigt werden. Dies geschieht durch einen Hinweis auf die Anzahl der vorher noch durchzuführenden Schläge.

Beispiel:
„Drei Schläge bis Ruder halt!“

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