Endlich wieder eine Wanderfahrt

Ein Erlebnisbericht

Ein  Bericht von Judith Köhler über
63 Kilometer in herrlichem Herbstsonnen-
schein durch Zernsdorfer Gewässer

Entre Nous

Nachdem die obligatorische Osterfahrt mit den Zernis Lockdown-bedingt ausgefallen war, bot sich am ersten Oktoberwochenende dann doch noch die Gelegenheit, eine gemeinsame zweitägige Wanderfahrt zu unternehmen. Insofern war es für uns alle die erste gemeinsame und wohl auch die letzte Wanderfahrt in diesem Jahr. Rückblickend auch die vorerst letzte Gelegenheit für Berliner Ruderer, in Brandenburg zu übernachten …

„Erstfahrer“ waren dieses Mal nicht dabei und so wussten wir alle, worauf wir uns gemeinsam freuen konnten. Früh um neun Uhr ging es Samstagmorgen gemeinsam mit den „Zernis“ Detta, Kubi, Anita und Mark vom Gelände des ESV Lok Zernsdorf aus los. Detta hatte für zwölf Uhr in Kolberg Tische reserviert. Es war ein gutes Gefühl, mal wieder in einem anderen und doch so vertrauten Gewässer zu rudern.

Pünktlich kurz vor zwölf Uhr erreichte wir den Kolberger Strand: Schuhe aus, ins Wasser steigen und die Boote an Land ziehen… Dann ging es weiter in den sehr kleinen Ort zur einzigen Gaststätte „Alter Dorfkrug“, wo man für uns draußen Tische reserviert hatte. Nachdem das oder andere Eisbein bzw. Schnitzel verputzt waren, verzichteten wir auf den Nachtisch und machten uns lieber zügig auf den Rückweg … mit Zwischenstopp bei Kuddel – wo sonst! Inzwischen war es richtig warm geworden und so konnten wir in herrlichem Sonnenschein genüsslich den noch ausstehenden Nachtisch genießen.

Was für ein Unterscheid zum letzten Jahr, wo just beim Anlegemanöver ein heftiger Regenguss über uns niederging. Nachdem wir das Ablegen erfolgreich bewältigt hatten, ging es zurück nach Zernsdorf.

 

Und kaum hatten wir angelegt, vernahmen wir vertraute Stimmen: Michael und Detlef waren spontan raus zu uns nach Zernsdorf gefahren. Während die Sonne unterging, wurde der Grill angeworfen und kurze Zeit später kamen wir in den Genuss echter Thüringer Würstchen, die uns Edith und Ulli von ihrem letzten Aufenthalt von dort mitgebracht hatten. Abgerundet wurde unser Menü mit leckeren Salads made by Conny und Ingeborg und diversen Wein- und weniger diversen Biersorten. Corona-bedingt schliefen nicht alle vor Ort und so gab es einen kurzen Abschied bis zum nächsten Morgen.

Dieser begann wieder mit strahlendem Sonnenschein, der Edith sogar zu einem kurzen Bad im See verleitete. Wir starteten um kurz nach zehn Uhr, dieses Mal ohne die Zernis waren wir sozusagen entre nous und so fiel es auch nicht weiter auf, dass so manche Frisur und Steuerjacke nicht saß. Unser Ziel war das Fährhaus, schräg gegenüber von Kuddel. Nachdem man uns dort barsch abgewiesen hatte, landeten wir dann doch wieder bei Kuddel.

Auf der letzten Etappe war dann nochmal kräftiges Ziehen im Boot angesagt: Der Wind hatte kräftig aufgefrischt.

Erschöpft aber glücklich ausgepowert legten wir in Zernsdorf an. Ein Ruderwochenende mit größtenteils strahlendem Herbstsonnenschein und 63 Ruderkilometern lag hinter uns. Nach dem Säubern und Verstauen der Boote tranken wir noch einen letzten Kaffee und überlegten, wann wohl die nächste gemeinsame Wanderfahrt mit den Zernis stattfinden wird.