Spaß und Schweiß bei der
Regatta-Premiere

Ein Erlebnisbericht

Der Bericht von Simone Schulz ist in der WP Clubnachrichten Ausgabe 2 / 2019 erschienen.

Heim-Regatta

Am Sonntag, den 29. September 2019 stand nach monatelangen Training für uns der erste Härtetest, die „Heim-Regatta“ an. Unter Niks Leitung hatte sich die Trainingsgruppe seit Ostern mittwochs und freitags regelmäßig zusammengefunden, um für „Rund um Wannsee“ und „Quer durch Berlin“ fit zu werden. Im Fall von uns Frauen hieß das vor allem, an unserer Technik zu feilen und harmonisch zusammen zu rudern. Eine Top-B-Note war unser Ziel, und durch das regelmäßige gemeinsame Rudern konnten wir auch bald Fortschritte sehen.

So surreal sich für mich persönlich die Idee anfühlte, nach mei- nem Schnupperrudern im vergangenen Jahr jetzt an einer Regatta teilzunehmen, im Lauf des Sommers absolvierten wir mit Nik und Rüssi, der das Freitagstraining der Frauen über- nommen hatte, viele Technikeinheiten, die das Team und mich voranbrachten.

Als sich abzeichnete, dass wir bei „Quer durch Berlin“ tatsächlich einen Frauenachter an den Start bringen würden, einige aber am Wochenende zuvor nicht verfügbar waren, wurde für „Rund um Wannsee“ ein Frauen-Vierer mit Steuermann Rüssi, Schlagfrau Petra, Rosa, Andrea und Simone aufgestellt. Dagmar als Ersatzfrau kam nicht zum Einsatz, denn Andrea ließ sich trotz eines Infekts vor dem Rennen nicht von ihrem ersten Regattastart abhalten. Am Sonntagmorgen kamen alle um 7.30 Uhr im Clubhaus zusammen, die Männer, die mit Lutz, Stefan, Carsten und Andreas sowie Steuermann Sergei antreten wollten, ebenso – nur: Wo war Andreas?! Sein Wecker hatte versagt, ein rechtzeitiges Eintreffen war nicht mehr möglich – so musste Nik in aller Eile seine Sportklamotten aus dem Schrank zerren und mit den Männern ins Boot springen! Und los ging es zum Startpunkt im Griebnitzsee.

Rhythmus Finden

Auf dem Weg durch die Seenkette ließ uns Rüssi tatsächlich noch eine letzte Technikeinheit absolvieren: Aufgedrehte Blätter, Super-Zeitlupe, Blätter weich setzen, Schlagaufbau, Rennstart üben… im Startbereich stand schließlich Andreas wild winkend auf einem Steg und war statt Regatta-Ruderer nun unser Fotograf und Motivator.

Dann ging es plötzlich schnell, vom flotten Startsignal etwas überrascht, legten wir mit wildem Ruderschlag in aufgewühltem Wasser los, am Rande der allerletzten Startreihe, zusammen mit unserem Männerboot und zwei Vierern des Leistungszentrums der Uni Kiel, in denen junge, trainierte SportlerInnen saßen… und fanden uns sogleich am Ende des Feldes wieder.

 

Das wollte erst einmal verdaut werden, aber schließlich fanden wir unseren Rhythmus und arbeiteten uns an das Kieler Frauenboot heran. Im Kanal zum Pohlesee hatten wir sie fast erreicht, aber die jungen Frauen hatten dann doch die größeren Kraftreserven und ließen sich nicht überholen. Da die Kielerinnen in einer anderen Klasse gestartet waren, kamen wir trotzdem auf Platz zwei.

Kraftraubende Meter

Nach 5500 kraftraubenden Metern erreichten wir das Ziel am BRC Clubhaus und ruderten dann zusammen mit den Männern zunächst nach Hause, um nach kurzer Erfrischungspause gemeinsam zum BRC zu fahren und dort zu feiern.

Siegerehrung

Dem stand leider das Wetter entgegen: hatten wir im Rennen noch einigermaßen erträgliche Verhältnisse gehabt, so regnete es sich dann ordentlich ein. Es wurde ziemlich ungemütlich im Außenbereich des BRC. Natürlich musste Andreas für seinen Fauxpas einige „Clubdollars“ investieren, um seine Mannschaft mit Getränken zu versorgen. Dafür durfte er bei der anschließenden Siegerehrung anstelle von Stephan die Medaille entgegennehmen.

26 Minuten, 14 Sekunden

Unsere Ruderzeit mit einer 500- Meter Zeit von 2 Minuten 23 Sekunden im Mittel versöhnte uns mit unserem Eintreffen als Letzte des Feldes. Wir waren nach 26 Minuten und 14 Sekunden nur 1 Minute nach den Männern durchs Ziel gekommen und hatten so allen Grund, fröhlich zusammen zu feiern.

Unglaublich viel Spaß

Sowohl das Training, als auch die Regatten haben uns unglaublich viel Spaß gemacht. Wir sind der Meinung, dass unser Club auch in den kommenden Jahren unbedingt bei der Regatta „vor unserer Haustür“ vertreten sein sollte!

Simone Schulz